Über die Fristverlängerung für die Steuerzahlungen der Unternehmer und Freiberufler, welche den sog. Zuverlässigkeitsindizes (ISA) unterliegen oder Pauschalabrechner sind, vom 30. Juni 2021 auf den 20. Juli 2021 haben wir Sie mit unserem Rundschreiben Nr. 35/2021 informiert. Hierzu ist zu ergänzen, dass es im Ermessen der Regierung steht, mit einfachen Verordnungen Fristenverlängerungen für maximal 20 Tage zu gewähren. Größere Verschiebungen können hingegen nur mit Gesetz erlassen werden.
Letzte Woche wurde nun mit einem Abänderungsantrag (neuer Art. 9-bis) zum zweiten Hilfspaket (G.V. 73/2021), das in diesen Tagen im Parlament zur Ratifizierung aufliegt, ein weiterer Zahlungsaufschub vorgesehen: Konkret sollen Unternehmer und Freiberufler mit Zuverlässigkeitsindizes sowie Pauschalabrechner ihre Steuern aus der Steuererklärung für 2020 ohne Aufschlag bis zum 15. September 2021 entrichten können. Im Detail werden also alle Unternehmer und Freiberufler, welche nach der bisherigen Regelung (siehe unser Rundschreiben Nr. 35/2021) ihre Steuern am 20. Juli 2021 hätten Zahlen sollen, bis Mitte September Zeit bekommen; auch die vom Aufschub betroffenen Steuern und Abgaben sind jene, die wir in unserem Rundschreiben Nr. 35/2021 aufgelistet haben.
Obwohl die Fristverlängerung zum heutigen Tag noch nicht Gesetzeskraft hat, gilt der Aufschub laut übereinstimmender Meldungen in der Fachpresse als sicher, zumal die Interessensvertretungen in den letzten Tagen eine Verlängerung auf den 30. September 2021 verlangt hatten und der 15. September 2021 schlussendlich als Kompromisstermin zustande kam.
Übrigens, die Möglichkeit, den neuen Termin zusätzlich gegen Zahlung eines Aufschlages von 0,4% um weitere 30 Tage (ggf. also auf den 15. Oktober 2021) zu verlängern, wird ausdrücklich gestrichen. Der 15. September 2021 sollte also der tatsächliche Endtermin sein.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Vieider
